Tijuana: Nicht schön, aber fruchtbar

Die Straßenbahn von San Diego nach Tijuana ist auch mitten am Tag gut gefüllt. Die Fahrt durch die trockene, staubige Landschaft dauert etwa zwanzig Minuten, bis wir am Grenzübergang für Fußgänger ankommen. Die meisten Passagiere gehen direkt zur Passkontrolle, während ich in einer Wechselstube amerikanische Dollar in mexikanische Pesos umtauschen lasse. In der Halle des zweckmäßigen grauen Gebäudes wird die Schlange für US und mexikanische Staatsbürger:innen schnell kürzer. Für andere Nationalitäten dauert der Prozess etwas länger. Nach dreißig Minuten trete ich in Mexiko wieder ins Licht der Sonne. Tijuana: Nicht schön, aber fruchtbar weiterlesen

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Héctor Tobar: In den Häusern der Barbaren

Nach einem üblen Streit über ihre Ausgaben verlassen Scott Torres und Maureen Thompson unabhängig von einander ihr Zuhause in den Laguna Rancho Estates. Keine:r der beiden informiert ihre Haushälterin Araceli Ramírez, die sich unfreiwillig in der Rolle der Nanny für die beiden Söhne wiederfindet. Drei Tage und einige Missverständnisse später droht Araceli die Deportation, weil sie versuchte, die Kinder zu ihrem Großvater in L.A. zu bringen. Héctor Tobar: In den Häusern der Barbaren weiterlesen

Bücher, Boxen und Burritos in San Francisco

Irgendwann während der siebzehnstündigen Zugfahrt von Portland nach San Francisco werden die satten Wälder des pazifischen Nordwestens zu den mit gelb-grünen Wiesen und Büschen bewachsenen Hügeln der Bay Area. Ursprünglich war das Volk der Ohlone die größte indigene Gruppe südlich der Küsten-Salish-Nation. Zu ihnen gehörten auch die Yelamu, die die Gegend des heutigen San Francisco besiedelten, aber ihre Spuren sind nur noch schwer zu finden. Die Zeiten der Kolonisierung durch Spanien und die frühere Zugehörigkeit zu Mexiko sind dagegen weiterhin in vielen Orts- und Straßennamen sichtbar. Bücher, Boxen und Burritos in San Francisco weiterlesen

Brian Doyle: Mink River

Dieses Buch ist leider bisher nicht auf Deutsch erhältlich.

Brian Doyles Belletristik-Debüt Mink River (Oregon State University Press, 2010) spielt in Neawanaka, einem kleinen, fiktionalen Dorf in der Mitte der Küste Oregons, dessen indigene Anfänge ungefähr 5000 Jahre zurückreichen. Brian Doyle: Mink River weiterlesen

Comics und Zines in Portland

Wer Literatur nur als buchförmigen Text definiert, wird Portland eher nicht weit oben einorden auf der Liste der US-Städte, die für ihre Literaturproduktion bekannt sind. Dabei können Erzählungen viele Formen in verschiedensten Medienkombinationen annehmen. Portlands Comic- und Zine-Szenen machen und unterstützen Kunst, die visuelle und textuelle Elemente zu einem Ganzen kombiniert. Comics und Zines in Portland weiterlesen

Sherman Alexie: Das absolut wahre Tagebuch eines Teilzeitindianers

Während meiner Woche in Seattle war Sherman Alexie überall: Er wurde bei einer Stadtführung erwähnt, in der Bibliothek empfohlen, als einer der beitragenden Autor/innen zur jährlichen BFI-Sammlung What to Read in the Rain genannt, und nur eine Woche früher hätte ich ihn bei einer Lesung aus seinem neuen Buch You Don’t Have to Say You Love Me erleben können, in dem es um seine kürzlich verstorbene Mutter geht. Sherman Alexie: Das absolut wahre Tagebuch eines Teilzeitindianers weiterlesen

Seattle: Ein literarisches Portrait

Bevor ich in Seattle ankam, stellte ich mir die Stadt vor allem grau vor. Eintönigkeit und Regen klingen schließlich nach den perfekten Voraussetzungen für die Entwicklung von Grunge in den Neunzigern. Stattdessen erwartete mich Mitte Mai eine Woche voller Sonnenschein und ein breites literarisches Angebot, das der Musikszene der Stadt das Wasser reichen kann. Fachbuchhandlungen wie Ada’s Technical Books, spezialisiert auf Naturwissenschaften, Open Books, eine von vier Lyrikbuchhandlungen in den USA, und Book Larder, die nur Kochbücher führt, bilden ein überraschendes Gegengewicht zu den großen Ketten der Technikgiganten Google und Amazon. Seattle: Ein literarisches Portrait weiterlesen

„Geschichte für einen Augenblick“: Spurensuche auf Cortes Island

In Geschichte für einen Augenblick (S. Fischer Verlag, 2014) geht es um Verbindung – zwischen und trotz Menschen, Raum und Zeit. Die Handlung beginnt auf Cortes, einer der Discovery Islands am nördlichen Ende der Georgia-Meerenge, als Ruth dort am Strand ungewöhnliches Treibgut entdeckt: Das Tagebuch der jungen Nao. „Geschichte für einen Augenblick“: Spurensuche auf Cortes Island weiterlesen

Ein Buch-Marathon in Victoria, BC

Du bist in Victoria auf Vancouver Island und suchst noch ein literarisches Tagesprogramm? Dann kann dir dieser kleine Buchhandlungs-Reiseführer inspiriert von The Victoria Bookshelf sicher weiterhelfen! Pack deine Siebensachen und los geht’s! Ein Buch-Marathon in Victoria, BC weiterlesen

Zu Besuch beim Verses Festival of Words 2017

„Hey, ich bin A und benutze Pluralpronomen.“ Die Person winkt in die Gruppe von Menschen, die auf Holzklappstühlen im Hinterzimmer des Havana Cafés sitzen. Die Person neben ihr macht weiter. „Ich bin B, hallo. Ich benutze weibliche Pronomen.“ Sie schaut nach rechts. „C. Pluralpronomen.“ So geht es weiter, bis sich die ungefähr zwanzig Teilnehmenden vorgestellt haben. Zu Besuch beim Verses Festival of Words 2017 weiterlesen